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Hospizbegleiter besichtigen Synagoge und jüdischen Friedhof

Wie war das religiöse Leben der Juden in unserer Region? Wie viele Männer mussten anwesend sein, damit ein Gottesdienst in der Synagoge abgehalten werden kann? Was hat es mit den sogenannten „Klageweibern“ auf sich?

Antworten darauf lieferte der Sommerausflug des Hospizvereins im Landkreis Roth. Denn statt des monatlichen Treffens, bei denen sich die Ehrenamtlichen über ihre aktuellen Sterbebegleitungen austauschen, wird immer im August Gemeinschaft gepflegt und der Horizont erweitert.

Dieses Jahr organisierte Koordinator Dieter Steger eine Führung durch die ehemalige Synagoge in Georgensgmünd und über den dortigen jüdischen Friedhof.

Gästeführer Dieter Schlaug, ehemaliger Lehrer und fachkundiger Kenner der jüdischen Kultur, hatte viel zu erzählen über das damalige jüdische Leben im Landkreis. Auch gab er den einen oder anderen Witz zum Besten. Dass der jüdische Humor ein ganz Besonderer ist, ist ja allgemein bekannt.

Besonders beeindruckten die Besucher die „Mikwe“, ein tief unter der Synagoge gelegenes und von der Rezat gespeistes rituelle Bad, das noch heute fast so erhalten ist wie damals. Ebenso faszinierte sie der 1,5 Hektar große jüdische Friedhof mit seinen fast 1800 – zum Teil stark verwitterten – Grabsteinen und seinem Leichenwaschhaus, dem sogenannten Tahara-Haus.

Einen angenehmen Abschluss fand der Ausflug in einem nahegelegenen Biergarten zu Füßen einer Mühle.

Dieter Steger