Aktuelles

Buntes Leben beim Tag der offenen Tür

Bunte Luftballons weisen den Weg und das ist gut so, denn leicht ist er nicht zu finden, der Zugang zu den Räumen des Hospizvereins.

Im Industriegebiet von Roth, versteckt hinter einem Spielsalon und einem Küchenzentrum, eröffnet sich unvermittelt ein weiter Platz. Menschen stehen und sitzen unter Sonnenschirmen, bestaunen den blau-besternten Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes und die völlig entspannt daliegenden Hunde des Therapiehundevereins.

Sehr viele haben den Weg gesucht und gefunden. Die Türen zum Haus sind weit offen, ein Kommen und Gehen herrscht im Foyer, im Büro, im Saal, im Café. Von der Terrasse tönt Musik und es riecht ein bisschen nach Bratwurst.

Die Atmosphäre – entspannt, angeregt, sehr lebendig und keiner, der es nicht weiß, würde vermuten, dass es hier um Themen geht wie Sterben, Tod und Trauer.

Die sonst üblichen Gegensätze sind aufgehoben in diesem sommerlich heiteren Rahmen. Nichtsdestotrotz sind die Gespräche ernst. Die Gäste sind gekommen mit vielen Fragen zur Gestaltung der letzten Lebensphase und darüber hinaus.

Die Ehrenamtlichen des Hospizvereins, Ansprechpartner der Palliativstation in der Kreisklinik, der Spezialisierten Ambulanten Palliativ-Versorgung und eines Bestattungsinstituts freuen sich über das rege Interesse und geben bereitwillig Auskunft.

Manche Besucher nutzen auch die Möglichkeit, sich zum Thema Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht zu informieren.

Tabus zu brechen, Sterben, Tod und Trauer in unserem Leben mehr Raum zu geben, das war von Anfang an auch eines der Ziele des Hospizvereins.

Der große Zuspruch am Tag der offenen Tür am vergangenen Sonntag hat gezeigt, dass die Schwellenängste überwindbar sind und dass es gelingen kann, immer mehr Menschen gut auf ihrem letzten Weg zu begleiten.

(Ursula Reitberger)